1. Ungleichgewicht des vegetativen Nervensystems durch Dauerstress
Durch das Stresshormon Cortisol können starke psychische Belastungen oder schwere körperliche Leistungen ertragen und erbracht werden. Aus diesem Grund ist ein Anstieg der Cortisol Konzentration im Blut nützlich und nicht schädlich. Problematisch wird es, wenn im Blut dauerhaft eine massiv erhöhte Cortisol Konzentration vorhanden ist, die in den Erholungsphasen nicht mehr ausreichend reduziert werden kann. Dieser Zustand führt zu negativen Anpassungserscheinungen des vegetativen Nervensystems. Mit der Zeit wird die krankhaft erhöhte Cortisol Konzentration im Blut gewissermaßen zum Normwert, an den sich der Körper anpasst. In diesem Stadium ist die Balance im vegetativen Nervensystem mit seinen beiden Systemen Parasympathikus und Sympathikus aus dem Gleichgewicht geraten. Es entsteht krankmachender Stress, der sich nach einer Weile in den typischen Symptomen wie Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Magengeschwüren, Verdauungs-problemen und weiteren Erscheinungen manifestiert. Im Endstadium erschöpft sich die Produktion von Cortisol in der Nebennierenrinde. Es entsteht ein relativer individueller Cortisol Mangel, da sich der Körper an die hohen Cortisol Konzentrationen angepasst hatte. Trotz dieses relativen Cortisol Mangels kann die Cortisol Konzentration im Blut noch im allgemeinen Durchschnittsbereich liegen. Bei der ärztlichen Untersuchung wird die Erschöpfung der Nebenniere daher nicht erkannt. Es droht im Endstadium ein generalisierter Kollaps der Leistungsfähigkeit und vieler weiterer körperlicher Funktionen.